Nein, die zweite Meinung ist als Ergänzung zu Ihrer Erstuntersuchung zu verstehen, bei der auch eine Differenzialdiagnostik durchgeführt wird.
Die erhobenen Befunde und Untersuchungsdaten werden analysiert und ausgewertet.
Zunächst ist zu prüfen, ob Ihre Symptome und Schmerzen überhaupt auf den Bewegungsapparat zurückzuführen sind oder ob ggf. eine Systemerkrankung (zB. Rheuma) ursächlich sind.
Dann kann das Behandlungskonzept erstellt bzw. überprüft oder auch angepasst werden.
Nein, orthopädische Operationen haben selbstverständlich ihre Berechtigung und können im Einzelfall die beste Lösung für Ihr medizinisches Problem sein. Allerdings sollte insbesondere bei chronischen Schmerzen stets zunächst geprüft werden, ob es nicht sinnvoll ist, mit nicht operativen Behandlungsmethoden eine Operation, die ja immer auch gewisse Risiken birgt, hinauszuschieben oder ganz zu vermeiden.
Bei orthopädischen und unfallchirurgischen Fragestellungen gibt es nicht selten Situationen, bei denen unterschiedliche Behandlungswege zur Verfügung stehen und abzuwägen sind. Auch bei den nicht operativen Therapien sind zum Teil verschiedene Wege zu überlegen.
Auch wenn Sie vor der Entscheidung stehen, eine elektive (geplante) orthopädische Operation durchführen zu lassen, ist es ggf. sinnvoll, eine Zweite Meinung einzuholen. Selbstverständlich kann am Ende der Untersuchung stehen, dass Ihnen nur eine Operation hilft. Zum Teil finden sich aber auch andere Behandlungsverfahren, mit denen eine Operation vermieden oder hinausgezögert werden kann.
Als Patient haben Sie ein Recht auf eine zweite Meinung. Nutzen Sie diese!